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Neuerscheinung: Post-digitales Management - Arbeit an den Schnittstellen einer Produktionsorganisation

Ergebnisse des Verbundprojektes KILPaD erschienen

Datum 13.06.2023

Der Sammelband kombiniert betrieblich-praktische und akademisch-theoretische Beiträge zum Verständnis der Aufgabenstellungen eines postdigitalen Managements. Die Beiträge beschreiben einen Spannungsbogen von einem Begriff der Digitalisierung als Kalkül über Studien zu Schnittstellen, die im Mittelpunkt sowohl unserer empirischen Erhebungen als auch der strategischen und praktischen Arbeit in den Betrieben standen, bis zu einigen Konsequenzen zum Verständnis von Daten, zur Aufgabe von Führung und zum spezifischen Beitrag der Soziologie. Einige Handreichungen aus der Forschungspraxis beschließen den Band.

Die Ergebnisse von KILPaD zeigen, dass Digitalisierungsvorhaben im Rahmen eines postdigitalen Managements das Ergebnis von strategischen Gestaltungsfragen sind.  Digitalisierung ist dabei eine Führungsaufgabe, die sowohl von der Geschäftsführung an der Spitze eines Unternehmens als auch vom Management der einzelnen Abteilungen zu erfüllen ist. Der Band stellt ein Modell vor, in dem die Variablen dargestellt werden können, die von der Führung bezüglich eines Digitalisierungsvorhaben zu berücksichtigen sind, und präsentiert einen Navigator, der einen Überblick schafft,indem er verschiedene Dimensionen der Führungsaufgabe unterscheidet.  Ein weiterer Beitrag geht der Frage nach, wie diese Führungsaufgabe durch eine Maßnahme der Organisationsentwicklung begleitet werden kann und wie sichergestellt werden kann, dass die Führung durch Geschichten, die sie erzählt, ihrerseits in Prozesse der Partizipation eingebettet und mit hinreichender Rückkopplung versehen werden kann. Es stellt sich die Frage, welche Rolle die Akzeptanzfrage in einem Gestaltungsprozess spielt, der ohne die Ausübung von Macht nicht gelingen kann.

Neben dem berufspädagogischen spielt der soziologische Blick in den Beiträgen dieses Bandes eine zentrale Rolle.  Dabei geht es um die Unterscheidung zwischen analog-kontinuierlichen und digital-diskreten Vorgängen im Betrieb, um die Übersetzung und Rückübersetzung zwischen diesen beiden Typen von Vorgängen als den Einsatz zu identifizieren, um den es bei allen Digitalisierungsvorhaben geht. Diese Übersetzung und Rückübersetzung sind selbst nicht technisch zu leisten, sondern sozial. Sie erfordern Kommunikation, und zwar Kommunikation nicht im Sinne der Mitteilung der Absichten der Geschäftsführung an die mehr oder minder aufmerksame Belegschaft, sondern Kommunikation im Sinne eines Stoffs, aus dem der Betrieb insgesamt gestrickt ist: keine Einbahnstraße, sondern ein Prozess vielfacher Rückkopplungen. Aus soziologischer Sicht wird jedoch nicht nur deutlich, dass jeder mit jedem spricht und tendenziell jede Entscheidung jede andere affiziert, so dass ein Betrieb wie ein einziges Radarsystem für die Beobachtung der eigenen Belange verstanden werden kann, sondern dass es darüber hinaus darum geht, bestimmte Kommunikation gegenüber anderer Kommunikation zu priorisieren. Das geht nicht auf Kommando, sondern erfolgt selbst durch Interaktion.

Cover Post-digitales Management Cover Post-digitales Management
Quelle: https://link.springer.com/book/10.1007/978-3-658-40707-0

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Projekt KILPaD