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Gute Interaktionsarbeit digital assistiert (GIDA)

Berufliche Bildung und Soziale Arbeit digital gut gestalten

Beschäftigte in Berufsbildung und sozialer Arbeit müssen neben der direkten Interaktionsarbeit zusätzlich viel Dokumentations- und Verwaltungsarbeit leisten, um dem wachsenden Effizienzdruck ihrer Branchen gerecht zu werden. GIDA soll sie dabei unterstützen: Basierend auf einer Branchenbefragung wird ein Digitalisierungskompass entwickelt und erprobt – ein interaktives Angebot, das die Beschäftigten in die Lage versetzen soll, die Potenziale der Digitalisierung für gute Arbeit zu nutzen.

Projektlaufzeit: 01.06.2020 bis 31.05.2023

Die Arbeitswelten in der beruflichen Bildung und der sozialen Arbeit verändern sich durch digitale Technologien maßgeblich. So werden beispielsweise in der Berufsbildung verstärkt digitale Inhalte vermittelt, wozu technische Hilfsmittel zum Einsatz kommen. Auch Sozialpädagogen und Sozialarbeiter stehen vor der Herausforderung, nicht nur in der direkten Interaktion mit Klienten zu agieren, sondern auch in virtuellen Datenräumen zu arbeiten. Beiden Berufsbildern gemein ist der wachsende Dokumentations- und Verwaltungsaufwand, der sich wesentlich aus der steigenden Bedeutung von Kosten- und Effizienzaspekten und gestiegenen Qualitätsansprüchen speist.

Die besondere Herausforderung der Interaktionsarbeit besteht darin, dass Kunden und Klienten unmittelbar in den Arbeitsprozess integriert sind. Die Arbeitsergebnisse hängen dabei von einer gelungenen Kooperation zwischen ihnen und den Beschäftigten ab. Ziel des Forschungsprojekts GIDA ist es, beteiligungsorientierte, interaktionsbezogene, menschengerechte und nachhaltige Digitalisierungsstrategien zu entwickeln, die diesem besonderen Charakter der Arbeit an und mit Menschen gerecht werden. Diese Strategien werden in einem interaktiven Digitalisierungskompass zusammengeführt, der Akteuren aus der Branche als Leitfaden für eigene Gestaltungsvorhaben dienen wird.

Eine Branchenbefragung zielt zunächst darauf, die Potenziale und Herausforderungen der Digitalisierung zu bestimmen. Im Mittelpunkt der anwendungsorientierten Forschung stehen unter anderem Fragen nach Partizipationsmöglichkeiten, veränderten Arbeitsinhalten und -abläufen sowie neuen Anforderungen an die Anwendungskompetenz von Beschäftigten und Adressaten. Auf diesen Grundlagen entwickelt das Projekt Konzepte zur Arbeitsgestaltung und Organisationsentwicklung, unter Einbezug digitaler Assistenzlösungen, wie beispielsweise einer digitalen Plattform zur Realisierung handlungsorientierten Lernens. Diese Ansätze werden anschließend in Anwendungsszenarien erprobt und validiert.

Als Gesamtschau der Projektergebnisse entsteht ein Digitalisierungskompass. In ihm werden zum Beispiel Fallstudien vorgestellt, die die Entwicklung und Erprobung von digitalen Lösungen als Best-Practice-Beispiele beschreiben. Ein Vorgehensmodell digitaler Veränderungsprozesse beinhaltet ein Selbstbewertungsraster zur Auswahl von digitalisierbaren Arbeitsaufgaben, Methoden zur Beteiligung von Beschäftigten und Adressaten, wie beispielsweise Workshop-Konzepte und Gestaltungsmodule zur Berücksichtigung von Kriterien guter Arbeit. In einem Digitalisierungsmonitor werden die wichtigsten Ergebnisse der Befragung von Managementvertretern und Betriebsräten grafisch aufbereitet. Teil der Transferstrategie ist zudem der Aufbau eines Betriebsratsnetzwerkes, mit dem Ziel, Projektergebnisse mit der Praxiserfahrung der Teilnehmer abzugleichen.

Projektpartner und -aufgaben:

Friedrich-Schiller-Universität Jena (FSU Jena), Arbeitsbereich für Arbeits-, Industrie- und Wirtschaftssoziologie

  • Betriebliche Analysen, Mitgliederbefragungen, wissenschaftliche Begleit-forschung und Projektkoordination

IMU Institut GmbH

  • Beratung zur Arbeitsgestaltung und beteiligungsorientierten Umsetzung von Digitalisierungsstrategien

Internationaler Bund (IB) e.V.

  • Entwicklung und Erprobung digitaler Lösungen zur Verbesserung der Interaktionsbeziehungen im Bereich sozialer Arbeit

Ansprechpartner:

Friedrich-Schiller-Universität Jena (FSU Jena), Arbeitsbereich für Arbeits-, Industrie- und Wirtschaftssoziologie

Prof. Klaus Dörre

Carl-Zeiss-Straße 3
07743 Jena

Tel.: 03641-945521

E-Mail: klaus.doerre@uni-jena.de

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