Handlungsleitfaden Interaktionsarbeit gestalten
Anleitung zur produktiven und gesundheitsförderlichen Gestaltung von Interaktionsarbeit
Der Handlungsleitfaden soll für die Besonderheiten von Interaktionsarbeit über Berufs- und Branchengrenzen hinweg sensibilisieren. Allerdings besteht beim Thema Arbeitsgestaltung ein Paradox: Üblicherweise versucht der Arbeitsschutz, Gefahren zu eliminieren, mit denen Beschäftigte konfrontiert sind. In der Interaktionsarbeit ergeben sich viele mögliche Gefährdungen aber gerade aus dem Kontakt zwischen den Beschäftigten und ihrer Kundschaft oder ähnlichen Gruppen. Diese Gefahren können nicht eliminiert werden, da die soziale Interaktion Sinn und Zweck der Tätigkeit der Beschäftigten darstellt. Hier ist es die Aufgabe der Arbeitsgestaltung, Beschäftigte in ihrer Interaktionsarbeit zu unterstützen und wo nötig auch zu schützen.
Im Leitfaden werden betriebliche Handlungsmöglichkeiten für die gute Gestaltung von Interaktionsarbeit aufgezeigt. Hierfür haben wir – insbesondere auf Basis der Erkenntnisse unserer qualitativen Studie – fünf beispielhafte Szenarien entwickelt:
- Die Nichtplanbarkeit bei der Arbeit an und mit Menschen
- Arbeiten im Angesicht der Kundschaft
- Zusammenarbeit mit unfreundlichen und fordernden Kunden
- Übergriffe und Grenzverletzungen durch die Kundschaft
- Emotionale Inanspruchnahme
In den fünf Szenarien werden jeweils typische Situationen skizziert, mögliche Belastungskonstellationen aufgezeigt und schließlich Ansätze zur Arbeitsgestaltung vorgestellt. Jedes Szenario endet mit einem Hinweis auf weitere passende, öffentlich zugängliche Materialien.
Zusätzlich gibt es einen Selbstcheck „Interaktionsarbeit richtig gestalten“, der Fragen zu Gestaltungsebenen und Situationen beinhaltet und Akteuren aus der betrieblichen Praxis einen ersten schnellen Einstieg in die Analyse und gute Gestaltung von Interaktionsarbeit bietet.
Der Handlungsleitfaden wird im März 2023 veröffentlicht.