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7. Pflegekolloquium zum Thema „Gesunde und attraktive Dienstplangestaltung in der Pflege“

Datum 14.12.2021

Die Dienstplangestaltung in der Pflege stellt immer wieder eine Herausforderung dar, gerade auch vor dem Hintergrund des mehr oder weniger starken Einflusses des Fachkräftemangels. Dahingehend haben viele Einrichtungen erkannt, dass die Arbeitszeitgestaltung ein wesentliches Merkmal der Arbeitgeberattraktivität ist. Durch eine attraktive und gesundheitsförderliche Schichtplangestaltung kann nicht nur die Arbeitsfähigkeit von Pflegekräften gesichert werden, sondern auch die Attraktivität des Pflegeberufs gesteigert werden. Welche Kriterien bei einer gesunden und attraktiven Dienstplangestaltung zu berücksichtigen sind und wie diese in Best Practice Beispielen umgesetzt werden, thematisierte das 7. Pflegekolloquium zu „Interaktionsarbeit in der Pflege“.

Frau Dr. Cordula Sczesny, Geschäftsführerin von Soziale Innovationen GmbH, betont, dass ein guter Dienstplan in der Pflege häufig mit einer ausreichenden Personalausstattung gleichgesetzt wird und sich die Kriterien für eine gesunde und attraktive Dienstplangestaltung auf die Personaleinsatzplanung des vorhandenen Personals beziehen. Demnach sollten Überlastungen des Pflegepersonals vermieden werden, indem die Belastungsverläufe der Pflegekräfte bei der Personaleinsatzplanung berücksichtigt werden. Weiterhin sollte die Anzahl der aufeinanderfolgenden Nachtdienste möglichst gering sein und auf die Ruhephasen der Beschäftigten zwischen den Diensten geachtet werden. Empfehlenswert sind darüber hinaus regelmäßige geblockte freie Wochenenden anstatt einzelner freier Tage am Wochenende. Ein guter Dienstplan zeichnet sich ebenfalls durch einen gewissen Spielraum aus, z.B. im Hinblick auf die Berücksichtigung individueller als auch kurzfristiger Arbeitszeitwünsche. Um dienstliche und private Anforderungen besser miteinander vereinbaren zu können, sollte ein späterer Dienstbeginn im Frühdienst möglich sein.

Wie gute Praxisbeispiele in der Realität aussehen, hat die Soziale Innovation GmbH im Auftrag der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin untersucht und in 19 Einrichtungen der stationären Alten- und Krankenpflege Interviews zur Dienstplangestaltung durchgeführt. Diese Beispiele guter Praxis verdeutlichen, dass Vorausschaubarkeit und Verlässlichkeit die bedeutsamsten Qualitätsmerkmale im Hinblick auf eine attraktive Dienstplangestaltung darstellen und ein gutes Ausfallmanagement als Notwendigkeit für einen verlässlichen Dienstplan angesehen wird.

Abschließend verwies Frau Sczesny auf vier Tipps, welche die BAuA herausgearbeitet hat, um Dienstpläne attraktiv und gesund zu gestalten. Neben der Entwicklung von Regeldiensten und der Individualisierung dieser, sollten Personalressourcen richtig eingeschätzt und ein Ausfallmanagement eingeführt werden.

An dieser Stelle möchten wir uns bei Frau Sczesny für den spannenden Vortrag und bei allen Teilnehmenden für die anregende Diskussion bedanken. Wir freuen uns, wenn wir Sie beim nächsten Pflegekolloquium nach der Winterpause am 25.01.2022 begrüßen dürfen.