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Partizipative Einführung von Datenbrillen im Krankenhaus zur Verbesserung der Qualität der Arbeit für das Pflegepersonal auf der kardiologischen Normalstation im Nachtdienst (PARCURA)

Wie können Datenbrillen interaktive Pflegearbeit erleichtern?

In der Krankenhauspflege kommen viele Belastungen für Beschäftigte zusammen. Das Projekt PARCURA entwickelt daher Software für Datenbrillen, die dabei helfen soll, die Zusammenarbeit verschiedener Beschäftigter in Krankenhäusern gut zu gestalten und wichtige Informationen jederzeit parat zu haben.

Logo des Projektes PARCURA

Projektüberblick

Förderbekanntmachung: Zukunft der Arbeit: Arbeiten an und mit Menschen

Laufzeit: 01.05.2020 bis 30.04.2023

Schlagworte: Stationäre Pflege im Krankenhaus, Datenbrille als digitales Assistenzsystem und sozio-technische Innovation, partizipative, bedarfsorientierte und sozialverträgliche Technikentwicklung, Technologiebewertung und Interaktionsdesign, Wohlbefinden

Anwendungsfelder: Stationäre Krankenpflege, kardiologische Normalstation, Nachtdienst

Selbsteinschätzung des Projekts in zentralen Dimensionen:

PARCURA: Selbsteinschätzung in zentralen Dimensionen Selbsteinschätzung PARCURA

Kontakt:

TAT Technik Arbeit Transfer gGmbH
Prof. Dr. Robert Tschiedel / Dr. Jürgen Reckfort
Hovesaatstraße 6,
D-48432 Rheine
Tel.: +49 (0) 5971 - 990195

mail@tat-zentrum.de

Weblink: PARCURA

Projektspezifikation

Projektabstract  

Für Beschäftigte in der Krankenhauspflege gehören Personalmangel, Zeitdruck und große Arbeitsmengen zum Alltag. Auf kardiologischen Normalstationen kommen die kurze Verweildauer und eine infolgedessen hohe Fluktuationsrate der zu behandelnden Personen hinzu. Die Versorgung vieler zunächst unbekannter Personen und von Erkrankten mit einem hohen Überwachungsbedarf ist mit einem hohen Arbeitsaufwand verbunden. Speziell im Nachtdienst ist darüber hinaus zu beachten, dass pflegerische und ärztliche Ansprechpersonen für die Pflegenden nur selten vor Ort sind. Dies kann sich negativ auf die Gesundheit der in der Pflege tätigen MitarbeiterInnen und damit auch auf die Pflege- und Interaktionsarbeit auswirken.

Im Projekt PARCURA wird untersucht, ob derartige Risiken durch den Einsatz von Datenbrillen (Augmented-Reality-Brillen) reduziert und dadurch die Arbeitsbedingungen in der Pflege und die Bedingungen für gute Interaktionsarbeit verbessert werden können. Das Projekt zeichnet sich insbesondere dadurch aus, dass Pflegende von Anfang an in den sozio-technischen Innovations­prozess eingebunden sind. Das umfasst die anfängliche Auswahl eines aus Sicht der Pflege geeigneten Datenbrillenmodells, die anschließende prototypische Entwicklung, Erprobung und Optimierung bedarfsangepasster Softwaremodule wie auch die Konzipierung von aus Sicht der Pflege ggf. notwendigen Reorganisations- und Qualifizierungsmaßnahmen. Untersucht wird außerdem, inwieweit das gewählte partizipative Vorgehen sich in andere Anwendungskontexte übertragen lässt.

Verständnis von Interaktionsarbeit

In Bezug auf die Interaktionsarbeit liegt der Fokus im Projekt PARCURA darauf, ob und wie die Arbeit von Pflegenden durch den Einsatz einer Datenbrille so gestaltet werden kann, dass sich positive Auswirkungen auf die Arbeits- und Interaktionsbedingungen der Pflegenden ergeben. Im Zentrum stand anfänglich vor allem die Interaktionsbeziehung zwischen Pflegenden und PatientInnen. Im Laufe der Projektarbeit wurde die Sichtweise erweitert um die Interaktionsbeziehungen der MitarbeiterInnen aus der Pflege untereinander sowie zu anderen arbeitsrelevanten (internen und externen) AkteurInnen.

Projektziel

Für das Erprobungsgebiet "Kardiologische Normalstation" soll unter aktiver Einbindung der Pflege ein Prototyp einer Datenbrille entwickelt und erprobt werden, der bezogen auf die Hardware wie auch bezogen auf die zu entwickelnden Softwaremodule auf die Bedarfslage der Pflege zugeschnitten ist und durch dessen Einsatz die Arbeitsbedingungen in der stationären Pflege und die Bedingungen für gute Interaktionsarbeit verbessert werden können. Ziel ist es darüber hinaus, das gewählte partizipative Vorgehen auf seine Übertragbarkeit in andere Anwendungskontexte zu untersuchen und entsprechende Handlungsempfehlungen für den Transfer abzuleiten.

Ausgangslage bzw. Motivation zum Projekt

Für Beschäftigte in der Krankenhauspflege gehören Personalmangel, Zeitdruck und große Arbeitsmengen zum Alltag. Auf peripheren kardiologischen Stationen kommen die kurze Verweildauer und eine infolgedessen hohe Fluktuationsrate der zu behandelnden Personen hinzu. Die Versorgung vieler zunächst unbekannter Personen und von Erkrankten mit einem hohen Überwachungsbedarf ist mit einem hohen Arbeitsaufwand verbunden. Speziell im Nachtdienst ist darüber hinaus zu beachten, dass pflegerische und ärztliche Ansprechpersonen für die Pflegenden nicht immer direkt vor Ort sind. Dies kann sich negativ auf die Gesundheit der Pflegenden wie auch auf die Qualität der Interaktionsarbeit mit den zu Pflegenden auswirken. Die Motivation für das Projekt bestand darin zu untersuchen, ob durch den Einsatz von Datenbrillen derartige Auswirkungen vermieden und die Arbeits- und Interaktionsbedingungen für die Pflegenden verbessert werden können.

Forschungsgegenstand

  • stationäre Pflege im Krankenhaus
  • partizipative Entwicklung, Erprobung und Optimierung einer sozio-technischen Innovation
  • Augmented Reality-Brillen, Mensch-Technik-Interaktion, Interaktionsdesign
  • rechtliche, organisatorische und technische Rahmenbedingungen
  • Arbeitsbedingungen, Arbeitsgestaltung, Arbeitsprozesse
  • Reorganisations- und Qualifizierungsmaßnahmen
  • Übertragbarkeit und Transfer

Forschungsfragen

  • Können Datenbrillen dazu genutzt werden, die Arbeits- und Interaktionsbedingungen des Pflegepersonals zu verbessern? Welche Anwendungsfälle sind denkbar?
  • Welche rechtlichen, organisatorischen und technischen Rahmenbedingungen sind bei der Einführung von Datenbrillen im komplexen System Krankenhaus zu berücksichtigen?
  • Was ist speziell mit Blick auf die Interaktionsarbeit erstrebenswert: Aus Sicht der Pflegenden, aus Sicht der PatientInnen und ihrer Angehörigen? Was ist realistisch?
  • Welches Vorgehen empfiehlt sich bei der partizipativen Entwicklung und Einführung des technischen Assistenzsystems Datenbrille in der stationären Pflege im Krankenhaus?

Forschungsdesign und -methodik

Überwiegend qualitatives Forschungsdesign:

  • Aktionsforschung
  • Feldforschung
  • Einzelfallanalyse
  • Dokumentenanalyse
  • qualitative Evaluationsforschung
  • Verallgemeinerbarkeit / Übertragbarkeit
  • Transfer

Projektkonsortium

Projektkoordinator

TAT Technik Arbeit Transfer gGmbH

Logo TAT

TAT

Wissenschafts- oder Praxispartner:Wissenschaftspartner

Branche: Wissenschaft

Standort (Hauptsitz): Rheine

Aufgabe im Projekt: Arbeitsorientierte Technikgestaltung für die Interaktionsarbeit in der Pflege, Projektkoordination und Transfer

Kurzbeschreibung zum Partner: Die TAT Technik Arbeit Transfer gGmbH ist eine außeruniversitäre Forschungs-, Qualifizierungs- und Beratungseinrichtung, die ihren Sitz im TaT Transferzentrum für angepasste Technologien in Rheine hat. Im Zentrum der wissenschaftlichen Arbeit stehen Fragen der nachhaltigen Entwicklung und der umwelt- und sozialverträglichen Gestaltung von Arbeit und Technik.

Projektpartner

Institut Positive Computing, Hochschule Ruhr West

Logo HRW

Institut Positive Computing

Wissenschafts- oder Praxispartner: Wissenschaftspartner

Branche: Wissenschaft

Standort (Hauptsitz): Bottrop

Aufgabe im Projekt: Partizipative Entwicklung der Software, Technologiebewertung und Interaktionsdesign

Kurzbeschreibung zum Partner: Das interdisziplinäre Forschungsinstitut Positive Computing an der Hochschule Ruhr West befasst sich mit der Konzeption, Entwicklung und Bewertung von IKT-Systemen. Unter der Berücksichtigung der Erkenntnisse und Methoden aus Positive Psychology, Positive Design und Informatik werden dabei insbesondere das Wohlbefinden, die Motivation und die Teilhabe von Menschen als zentraler Designaspekt fokussiert.

Projektpartner

Fachbereich Gesundheit, FH Münster University of Applied Sciences

Logo der FH Münster

FH Münster

Wissenschafts- oder Praxispartner: Wissenschaftspartner

Branche: Wissenschaft

Standort (Hauptsitz): Münster

Aufgabe im Projekt: Partizipative Analyse, Konzeption und Unterstützung der Qualifizierungsaufgaben und arbeitsorganisatorischen Prozesse, Wirkungsanalyse

Kurzbeschreibung zum Partner: Der Fachbereich Gesundheit ist einer von 12 Fachbereichen an der Fachhochschule Münster. Der Fachbereich wurde 1994 gegründet als Antwort auf die Gestaltung einer neuen und qualitativ hochwertigen Gesundheitsversorgung durch die Gesundheitsberufe. Interdisziplinäres und multiprofessionelles Arbeiten steht im Mittelpunkt der Studiengänge, Forschungs- und Praxisprojekte, Weiterbildungsangebote und Kooperationen. Zu den Kooperationspartnern gehört u. a. auch das St. Franziskus-Hospital Münster.

Projektpartner

FACT IT GmbH

Logo FACT

FACT IT

Wissenschafts- oder Praxispartner: Praxispartner

Branche: Gesundheitswesen / IT-Dienstleistungen

Standort (Hauptsitz): Münster

Aufgabe im Projekt: IT-technische Entwicklung, Anbindung, Evaluation und Transfer in die Einrichtungen der St. Franziskus-Stiftung Münster unter Berücksichtigung der Themen Datenschutz und Datensicherheit

Kurzbeschreibung zum Partner: Die FACT IT GmbH ist ein IT-Dienstleister, der als 100%ige Tochter der St. Franziskus-Stiftung mit insgesamt 115 Mitarbeitern Rechenzentrums- und Beratungsleistungen im Gesundheitswesen anbietet. Das Unternehmen verfügt am Standort Bremen über ein eigenes Rechenzentrum, über das u. a. das Hosting der Krankenhaus­informations­systeme von 15 Krankenhäusern erfolgt. Zusätzlich zum Hosting werden anwenderbezogene IT-Service- und Supportleistungen sowie Beratungsleistungen angeboten, darunter die Begleitung bei der Einführung klinischer Softwarelösungen, bei der Digitalisierung der Pflege sowie der Prozessoptimierung.

Projektpartner

St. Franziskus-Hospital GmbH

Logo des St. Franziskus Hospitals Münster

Franziskus-Hospital

Wissenschafts- oder Praxispartner: Praxispartner

Branche: Gesundheitswesen

Standort (Hauptsitz): Münster

Aufgabe im Projekt: Entwicklung und Erprobung mit Schwerpunkt Optimierung des eingesetzten Assistenzsystems

Kurzbeschreibung zum Partner: Das St. Franziskus-Hospital ist ein akademisches Lehrkrankenhaus der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster in Trägerschaft der St. Franziskus-Stiftung Münster. 2016 verfügte es in seinen 18 Fach- und zwei Belegabteilungen über 620 Betten bei einer Fallzahl von rund 32.000 Patientinnen und Patienten (10% der Fälle in der Kardiologie) und 2.033 Arzt- und Pflegefachpersonen.

Projektpartner

Maria-Josef-Hospital Greven GmbH

Logo des Maria-Josef-Hospitals Greven

Maria-Josef-Hospital

Wissenschafts- oder Praxispartner: Praxispartner

Branche: Gesundheitswesen

Standort (Hauptsitz): Greven

Aufgabe im Projekt: Entwicklung und Erprobung mit Schwerpunkt Optimierung des eingesetzten Assistenzsystems

Kurzbeschreibung zum Partner: Das Maria-Josef-Hospital Greven befindet sich in Trägerschaft der St. Franziskus-Stiftung Münster. Bei dem Hospital handelt es sich um einen Grund- und Regelversorger mit einer Bettenzahl von 191 Betten bei einer Fallzahl von 6.892 PatientInnen im Jahr 2016, rund 245 Vollkräften, darunter rund 40 Ärzte und 100 Pflegefachpersonen.