In der wissenschaftlichen und arbeitspolitischen Debatte wird insbesondere seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie darüber diskutiert, ob Interaktionsarbeit zu wenig beachtet und gewürdigt wird. Denn obgleich die Pandemie vielen Berufsfeldern, die von häufiger Interaktionsarbeit gekennzeichnet sind, Systemrelevanz attestiert hat, wird die materielle und immaterielle Wertschätzung von Interaktionsarbeit oftmals als Problemfeld wahrgenommen. Im Folgenden wird der materielle Aspekt – also die Entlohnung von Interaktionsarbeit – näher betrachtet. Dabei ist zu erwähnen, dass als ungerecht empfundene Entlohnung ein Stressfaktor ist, der mit gesundheitlichen Risiken einhergeht.
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: Entlohnung von Interaktionsarbeit …
In vielen Branchen und Organisationen geht Erwerbsarbeit mit einem Streben nach Effizienz beziehungsweise gesteigerter Arbeitsproduktivität einher. Derartige Bestrebungen sind nicht nur in der klassischen Produktionsarbeit verbreitet, sondern betreffen auch die Dienstleistungs- und Interaktionsarbeit. Da der Arbeitsgegenstand in der Interaktionsarbeit allerdings ein anderer Mensch ist, ist sie – verglichen mit Produktionsarbeit – weit weniger planbar und geht mit Unwägbarkeiten einher. Dieser Kurzbericht zeigt auf, inwieweit auch Interaktionsarbeit Bestrebungen der Standardisierung, Routinisierung und Rationalisierung unterworfen ist, um die Effizienz der Arbeit an und mit Menschen zu steigern.
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: Effizienzsteigerung in der Interaktionsarbeit durch Standardisierung und aesthetic labour …
Interaktionsarbeit leistende Beschäftigte arbeiten häufiger als andere Beschäftigte an Wochenenden und am Abend. Außerdem wird von ihnen deutlich häufiger Erreichbarkeit und unbezahlte Arbeit außerhalb der Arbeitszeit erwartet. Diese Arbeitsmerkmale können auch als Indikatoren für das Verschwimmen der Grenze zwischen Arbeit und Privatleben bzw. für die Entgrenzung der Arbeit angesehen werden.
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: Arbeitszeitlage und Entgrenzung in der Interaktionsarbeit …
Das Metaprojekt InWiGe nimmt im BMBF-Förderschwerpunkt „Arbeiten an und mit Menschen“ eine Doppelrolle ein: Zum einen systematisiert InWiGe den Forschungsstand zur Interaktionsarbeit auf der Basis der vorhandenen Literatur, den aktuellen Ergebnissen der Verbundprojekte, quantitativer Reanalysen sowie einer eigenen, vergleichenden Studie. Ziel ist es, die Entstehung und Wirkung von Arbeitsbedingungen in der Interaktionsarbeit besser zu verstehen und daraus wissensbasierte Handlungsempfehlungen abzuleiten. Zum anderen übernimmt das Metaprojekt die Rolle eines Dienstleisters für die Verbundprojekte und damit übergeordnete Aufgaben im Förderschwerpunkt. Diese beiden Rollen sind vor allem durch viel Interaktionsarbeit geprägt: Einerseits ist Interaktionsarbeit Untersuchungsgegenstand, andererseits Mittel zur Zielerreichung bei Transfer und Vernetzung.
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: Niehaus, M.: Eine Doppelpackung Interaktionsarbeit – Das wissenschaftliche Metaprojekt „InWiGe – Interaktionsarbeit:Wirkungen und Gestaltung des technologischen Wandels“. In: praeview, 1 2021, S. 6-7 …
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